EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die Teilstrecke der „Ruhrtalbahn“ zwischen Düsseldorf-Rath und Kupferdreh (Heute Essen- Kupferdreh) wurde am 1. Februar 1872 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (BME) für den Personenverkehr und am 12. Februar 1872 für den Güterverkehr eröffnet. Die 80 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Warburg wurde 1876 fertig gestellt. Die direkt an der Ruhr gelegene Stadt Kettwig bekam 1871/72 zunächst ein provisorisches Stationsgebäude.

Das Empfangsgebäude Essen-Kettwig

Das einstöckige, traufenständige Stationsgebäude von 1872 auf rechteckigem Grundriss aus Backsteinfachwerk und Satteldach errichtet, besaß einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) an der Orts- und Gleisseite. Die Rechteckfenster wurden dem Fachwerk angepasst. Im Gebäude befand sich ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Diensträume. Ein Abtritt und ein Güterschuppen ergänzten die Bahnhofsbauten. Ein Bahnbetriebswerk mit Werkstatt, 6-ständigem Ringlokschuppen mit Drehscheibe und Wasserturm wurde in Betrieb genommen.

Das zweite Empfangsgebäude

Das neue Stationsgebäude von 1874 im Stil des späten Klassizismus aus Backstein in Seitenlage errichtet, hatte einen zweistöckigen Gebäudeteil mit Walmdach, der an Orts- und Gleisseite von jeweils einem Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt), mit Radfenster (rundes Fenster) im Giebel abgeschlossen wurde. Ein einstöckiger, traufenständiger Seitenflügel wurde von einem einstöckigen, giebelständigen Querbau ergänzt. Die einstöckigen Gebäudeteile besaßen Satteldächer. Im Erdgeschoss waren Rundbogenfenster im Obergeschoss Segmentbogenfenster verbaut worden. Sandstein wurde für die Fensterrahmen verwendet. Ein Gurtgesims (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) trennte optisch die Stockwerke. Im Erdgeschoss gab es ein Bahnhofsrestaurant, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Querbau befanden sich die Warteräume für die verschiedenen Klassen. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen für die Bahnbediensteten. Ein separater Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe befand sich nördlich des Stationsgebäudes. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1875 wurde das provisorische Stationsgebäude zurückgebaut und in Wermelskirchen und dann später nochmals in Dahlerau wieder aufgebaut (Abbildung rechts oben). 1876 mündete über eine tiefer liegende Brücke die „Untere Ruhrtalbahn“ in die „Ruhrtalban ein. 1887 wurde eine weitere Strecke in Richtung Werden (heute Essen-Werden) gebaut, die über eine Ruhrbrücke führte. Um 1910 erhielt der Bahnhof einen Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel erreichbar war. Die Treppenaufgänge wurden durch eine verglaste und vernietete eiserne Überdachung abgedeckt. Es entstanden zwei Stellwerke. 1913 entstand im Bahnhof eine Ladestation für Elektrotriebwagen. Am 1. August 1926 eröffnete die Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) ihre „Niederbergbahn“ zwischen Wülfrath-Aprath und Kettwig-Stausee. Dafür musste eine dritte Ruhrbrücke gebaut werden. Am 10. April 1945 sprengte die deutsche Wehrmacht alle drei Ruhrbrücken. 1951 wurden die Ruhrbrücken, bis auf die der „Ruhrtalbahn“, wieder aufgebaut. Am 30. September 1953 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) das Bahnbetriebswerk. 1968 nahm die DB die alten Stellwerksgebäude aus dem Betrieb und riss sie ab. Dies war für den S-Bahn Ausbau notwendig geworden. Am südlichen Gebäudeteil entstand ein einstöckiger, überdachter Eingang mit Anbau und Satteldach. Am 1. Januar 1975 wurde Kettwig nach Essen eingemeindet. Am 1. April 1977 schloss die DB den Fahrkartenschalter. 2012 wurden die Bahnsteige erhöht und verlängert. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das total heruntergekommene Empfangsgebäude wurde durch eine Bürgerinitiative vor dem Abriss gerettet und kernsaniert. Am 4. April 2003 fand die feierliche Einweihung statt. Das Gebäude wird heute als Bürger-, Sport- und Kulturzentrum sowie von einem Restaurant genutzt. Das Stationsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder Kettwig
Bahnhof um 1905
Luftaufnahme
Bahnhof von 1871
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Bahnstation Essen-Kettwig

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