Bau und StreckeneröffnungDie Strecke der Thüringischen Eisenbahn Gesellschaft von Weimar kommend wurde am 1. April und die nach Gotha am 2. Mai 1847 eröffnet. Die 210,4 km lange Gesamtstrecke konnte am 25. September 1849 eröffnet werden.
Das Empfangsgebäude Erfurt
Das von August Mons entworfene symmetrische, dreistöckige Empfangsgebäude eröffnete im Jahr 1848, wobei das Gebäude erst 1852 verputzt wurde. Mons baute es in gotischen Formen mit Zinnen und Türmchen. Am Ostgiebel entstand ein weithin sichtbarer Uhrenturm. Vom Vorplatz führte eine breite Freitreppe durch den weit vorgezogenen Mittelrisalit in die Schalterhalle. Hier gab es zwei Fahrkartenschalter. In einer Gebäudeecke befand sich die Gepäckexpedition. Zum Bahnsteig hin war ein Wartesaal angelegt worden. Rechts befanden sich ein weiterer großer Wartesaal und der Speisesaal mit Küchen- und Wirtschaftsräumen. Die Säle hatten vertäfelte Wände und Stuckdecken. Im Obergeschoss hatte die Verwaltung der Thüringischen Eisenbahn Gesellschaft ihre Diensträume.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 17. August 1869 eröffnete die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft ihre Strecke von Nordhausen nach Erfurt.•1870 erweiterte die Bahngesellschaft das Gebäude durch einen Flügelbau.•Am 1. Oktober 1879 ging die Strecke der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft von Sangerhausen kommend in Betrieb.Das zweite EmpfangsgebäudeVon 1887 bis 1893 gestaltete man die Bahnanlagen grundlegend um. Der Bahnhof wurde zum Inselbahnhof mit vorgesetztem Empfangsgebäude im Stil der späten Eklektrik. Der Architekt war Bauinspektor Keil. In der Schalterhalle des Vorempfangsgebäudes befanden sich die Fahrkarten- und die Gepäckschalter sowie einen Postschalter. Ein sechs Meter breiter Personentunnel führte zum Inselgebäude. Dort gab es zwei große Wartesäle mit Wirtschaftsräumen sowie die Toiletten. Für die Gepäck- Eilgut- und Postpakete gab es vier weitere Transporttunnel. Das alte Bahnhofsgebäude befindet sich unmittelbar neben dem neuen und ist heute noch erhalten. Es wurde als Verwaltungsgebäude genutzt.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1926 wurden abermals Umbauarbeiten gestartet, die sich bis 1928 hinzogen. Dabei entstand ein Vorbau. Die Schalterhalle wurde erweitert.•Nach dem Krieg wurden die Schäden am Bahnhof beseitigt und 1960/61 die Innenräume modernisiert. •Am 28. September 1967 endeten die Arbeiten an der Oberleitung, die den elektrischen Eisenbahnbetrieb ermöglichten.•Von 2002 bis Dezember 2008 baute die Deutsche Bahn AG den Bahnhof komplett um. Er sollte mehr Platz für zusätzliche Bahnsteige bekommen. Dabei ist das historische Inselgebäude (Abbildung unten) und die Stellwerksbauten von 1928 abgerissen worden. •Am 13. Dezember 2008 wurde der neue Hauptbahnhof eröffnet.Was hat sich verändert, was ist gebliebenNur das vorgelagerte Empfangsgebäude wurde Denkmalgerecht saniert und ist bei den Umbauten erhalten geblieben. Das Vorgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder Erfurt
Luftaufnahme
Bahnhof von 1848
Bahnhof um 1895
Hauptbahnhof Erfurt
Erfurt Hbf - Bf - UEE : 132C1 : KS20-Apr02
Planung und KonzessionDie Preußische Konzession vom 20. August 1844 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 419), die Sachsen-Weimarische Konzession vom 10. September 1844 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar-Eisenach Jahrgang 1844 Nr 13 Seite 125) und die Sachsen-Coburg Gothaische Konzession vom 13. September 1844 (Gesetzsammlung für Sachsen-Coburg Gotha Jahrgang 1844 Seite 169) zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Halle (Saale) bis Gerstungen erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft.Der Bau der Strecke wurden zwischen Preußen, Hessen, Sachsen-Weimar und Sachsen-Coburg-Gotha durch Staatsverträge vom 20. Dezember 1841 und von 19. April 1844 vereinbart (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 419)Durch Preußische Konzession vom 24. April 1867 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1867 Nr 58 Seite 849) und Schwarzburg-Sondershausen Konzession vom 17. Juni 1867 (Gesetzsammlung für Schwarzburg-Sonderhausen Jahrgang 1867 Nr 34 Seite 188) erhielt die Nordhausen-Erfurter Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Wolkramshausen - Bezirksgrenze nach Erfurt.Zur Ausführung der Strecke wurde der Vertrag zwischen Pereußen und Schwarzburg-Sondershausen vom 21. Dezember 1866 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1867 Nr 14 Seite 210).Durch Preußische Konzession vom 23. Oktober 1872 (Amtsblatt der Regierung zu Erfurt Jahrgang 1872 Nr 47 Seite 215) erhielt die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Sangerhausen nach Erfurt.Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen-Weimar vom 17. November 1866 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1867 Nr 24 Seite 377)