Bau und StreckeneröffnungAm 10. Mai 1847 eröffnete die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft das 28,02 km lange Teilstück von Erfurt über Bischleben nach Gotha. Die 210,4 km lange Gesamtstrecke wurde am 25. September 1849 eröffnet.Der Ort gehörte 1847 zum Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha.
Das Empfangsgebäude Erfurt-Bischleben
Die Bahnstation erhielt ein zweistöckiges Stationsgebäude mit einem Seitenflügel, der aus einer offenen Holzhalle und einem kleinen Fachwerkgebäude bestand. Auf der westlichen Seite war ein einstöckiger Güterschuppen aus Fachwerk angebaut worden. Die Bahnsteigseite war verputzt. Der Eisenbahnanschluss führte zu einem großen Aufschwung des kleinen Örtchens mit seinen anfangs 270 Einwohnern. In Bahnhofsnähe siedelten sich einige Industriebetriebe an. 1939 hatte der Ort 2.103 Einwohner.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Zwischen 1910 und 1912 wurde die Strecke mit zwei zusätzlichen Güterzuggleisen versehen.•Dabei erhielt der Bahnhof einen Inselbahnsteig, zu dem ein Personentunnel führte. Der östliche Gebäudeflügel wurde durch ein zweistöckiges Treppenhaus ersetzt. Den Güterschuppen vergrößerte man um einen Stellwerksraum. Das Ober- und Dachgeschoss waren aus Backstein und unverputzt. 1912 gingen die mechanischen Stellwerke B2 und W1 in Betrieb.•Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Bischleben zu einem beliebten Ausflugsziel der Erfurter. •Der Streckenabschnitt Apolda - Neudietendorf wurde mit einer Oberleitung versehen, die am 22. September 1967 in Betrieb genommen wurde.•Um 2012 sanierte die Deutsche Bahn AG die Bahnsteige und nahm die Stellwerke aus dem Betrieb.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist in einem ordentlichen Zustand. Das Ober- und Dachgeschoss erhielt einen gelben Anstrich, der den Charakter des Gebäudes etwas verändert hat. Das Hauptgebäude wurde nur unwesentlich verändert und entspricht wahrscheinlich dem Zustand der 1930er Jahre.
Planung und KonzessionDie Preußische Konzession vom 20. August 1844 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 419), die Sachsen-Weimarische Konzession vom 10. September 1844 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar-Eisenach Jahrgang 1844 Nr 13 Seite 125) und die Sachsen-Coburg Gothaische Konzession vom 13. September 1844 (Gesetzsammlung für Sachsen-Coburg Gotha Jahrgang 1844 Seite 169) zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Halle (Saale) bis Gerstungen erhielt die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft.Der Bau der Strecke wurden zwischen Preußen, Hessen, Sachsen-Weimar und Sachsen-Coburg-Gotha durch Staatsverträge vom 20. Dezember 1841 und von 19. April 1844 vereinbart (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 419)