Bau und StreckeneröffnungDie 12,24 km lange Teilstrecke von Hennef nach Eitorf wurde am 15. Oktober 1859 von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) in Betrieb genommen. Die 119,4 km lange Gesamtstrecke nach Gießen wurde am 12. Januar 1862 fertiggestellt.
Das Empfangsgebäude Eitorf
Wie bei der CME üblich, bekam die Station anfangs ein provisorisches Stationsgebäude. Mit steigenden Einnahmen erhielt der Bahnhof dann ein festes Empfangsgebäude. Dabei handelte es sich um einen Typenbau, wie er noch heute in Kamen erhalten geblieben ist.Im Bild oben rechts ist das Empfangsgebäude um einen Fachwerkvorbau erweitert worden, wo sich vorher der Zugang zur Schalterhalle befand. Dieser wurde durch einen Zwischenbau mit Flachdach und dem daneben errichteten Fachwerkbau ersetzt. Weiter westlich gab es einen separaten Güterschuppen aus Backstein mit Bogenfenstern, der später erweitert wurde. Im Bahnhof gab es eine Lokstation mit den dazugehörigen Anlagen und einen Lokschuppen.Das alte Empfangsgebäude wurde 1945 total zerstört.Das zweite EmpfangsgebäudeDen alten Anbau, der zum Teil noch intakt war, richteten die Bahnbediensteten das Gebäude wieder her und begannen mit ihrer Arbeit. Später wurden die Gepäckabfertigung und die Vorhalle behelfsmäßig angebaut. Nach zehn Jahren Improvisation schrieb der Bahnhofsvorsteher 1955 in einem Brief an die vorgesetzte Dienstelle, indem er wegen der unhaltbaren Zustände um einen Neubau eines Empfangsgebäudes bat. Schon im September reiste der Präsident der Bundesbahndirektion Köln nach Eitorf, um sich einen ersten Eindruck zu machen. Am 8. Juli 1956 wurde ein Vorentwurf gezeichnet. 1958 erfolgte die Genehmigung zum Bau eines neuen Empfangsgebäudes. Ausschlaggebend für den Bau der Bahnhofsgaststätte war die Zusage der Gastwirtin einen garantierten Pachtzins in Höhe von 4.000 D-Mark pro Jahr zu bedienen. Im November 1959 begannen die Bauarbeiten. Der Rohbau wurde im Sommer 1960 fertiggestellt. Am 8. Oktober 1962 eröffnete das neue Stationsgebäude, das nach dem Vorbild in Goch gebaut wurde.In der Schalterhalle befanden sich rechts die Schalter und links der Zugang zur Bahnhofsgaststätte sowie eine eingebaute Telefonzelle und zwei Kioske. Zur Bahnsteigseite hin, gab es die noch damals übliche Bahnsteigsperre. Der Hausbahnsteig hatte eine flache Überdachung und der Inselbahnsteig wurde verbreitert. Der Bahnhofsvorplatz erhielt einen Omnibusparkplatz mit drei Halteinseln.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Da der Bahnhof keinen Personentunnel besaß, konnte aus Sicherheitsgründen nur ein Zug halten. Bei Zugkreuzungen musste deswegen immer ein Zug die Abfahrt des anderen abwarten. 2004 wurden die Bahnsteiganlagen erneuert und statt dem Inselbahnsteig ein Außenbahnsteig gebaut. Damit war das Problem der Zugkreuzungen aufgehoben.•Anfang 2009 wurde das Empfangsgebäude anderwärtig genutzt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer Güterschuppen des Vorkríegsbahnhofs ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Das Stationsgebäude von 1962 bleib weitgehend unverändert.
Die Eisenbahn “kam” am 15. Oktober 1859 nach Eitorf. Also 24 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Eitorf hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 5.412 Einwohner (Ende 2017 waren es 18.671 Einwohner).
Bilder Eitorf
Bahnhof um 1910
Luftaufnahme
Bahnhof 1962
Bahnstation Eitorf
Eitorf - Bf - KEITE : 63D3 : KS33-Aug03
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Wissen (Sieg) nach Morsbach (Sieg) wurde am 7. Mai 1885 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1885 Nr 17 Seite 119) an die Preußische Staatseisenbahnen vergeben.