Bau und StreckeneröffnungAm 18. Februar 1856 begannen die Bauarbeiten an der „Werrabahn“. Alle Kunstbauten der Strecke wurden dabei schon für einen zweigleisigen Ausbau vorbereitet.Am 2. November 1858 wurde die 130,1 Kilometer lange eingleisige „Werrabahn“ der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft von Eisenach nach Coburg feierlich eingeweiht.
Das Empfangsgebäude Eisfeld
Das traufenständige, dreistöckige Sandsteingebäude auf T-förmigen Grundriss war ein Typenbau mit Satteldach für größere Städte. Die beiden Obergeschosse waren verschiefert. Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) lockerten die Fassade auf. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen, in den Obergeschossen Rechteckfenster, zum Teil gereiht, verbaut worden. Im Erdgeschoss gab es eine Eingangshalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Wartesäle, eine Bahnhofsgaststätte und weitere Diensträume. In den Obergeschossen waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Der Hausbahnsteig erhielt eine hölzerne Überdachung.Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Der letzte 7,98 Kilometer lange eingleisige Streckenabschnitt ins bayerische Lichtenfels ging am 24. Januar 1859 in Betrieb.•Am 1. Mai 1890 ging die 17,8 Kilometer lange Meterspurige Schmalspurbahn nach Unterneubrunn (heute Schönbrunn) in Betrieb. Die Betriebsführung hatte die Firma Vehring & Wächter, die auch für den Streckenbau zuständig war. Die Strecke wurde hauptsächlich für den Güterverkehr gebaut. Die Schmalspur endete auf der Nordseite des Bahnhofs zwischen Güterabfertigung und Porzellanfabrik. Der Personenverkehr endete auf Gleis 1a vor dem Stationsgebäude. Auf der Ostseite des Bahnhofs verfügte die Schmalspurbahn über einen Lokschuppen mit Drehscheibe und ein eigenes Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen sowie weitere Gebäude.•Am 1. Oktober 1895 kaufte das „Königreich Preußen“ die Werra-Eisenbahn-Gesellschaft auf.•Am 15. Oktober 1909 wurde Eisfeld zum Anschlussbahnhof durch die Eröffnung der Nebenbahn nach Sonneberg (Thür). Dafür erweiterte die Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen(K. P. u. G. H. St. E.) den Bahnhof wesentlich. Der westliche Gebäudeflügel wurde verlängert. Dabei erhielt die Ortseite einen Erker im ersten Stock. Im Osten entstand ein einstöckiger Anbau. Ein Personentunnel zum Inselbahnsteig mit hölzerner Überdachung, zwei Stellwerksgebäude sowie Gebäude für die Bahnmeisterei, Übernachtung, Werkstatt, Fernmeldemeisterei sowie ein Lokschuppen mit Drehscheibe und Wasserturm wurden errichtet. Die Gleisanlage wurde erheblich erweitert.•1945 baute die Reichsbahn die Drehscheibe zurück.•Am 23. September 1967 wurde der Personenverkehr und am 31. Dezember 1974 der Güterverkehr auf der Schmalspurbahn eingestellt. Anschließen wurden die Gleise zurückgebaut. Den Lokschuppen ließ die Deutsche Reichsbahn (DR) abreißen.•1990 musste der Schmalspurbahnhof einem Neubau der Bundesstraße weichen. •1997 erhielt der Bahnhof ein neues, modernes Stellwerks mit Gebäude, dass die Stellwerke vom 1909 ersetzte.•Ab dem 6. Januar 1998 begann die Deutsche Bahn AG (DBAG) mit dem Rückbau der Gleisanlage sowie mit Abrissarbeiten der überflüssigen Bauwerke.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude und die Bahnsteigüberdachung sind weitgehend im Zustand von 1909 erhalten.
Die Eisenbahn “kam” am 2. November 1858 nach Eisfeld. Also 23 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Eisfeld hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 3.000 Einwohner (Ende 2021 waren es 7.454 Einwohner).
Eisfeld - Bf - UEDE : 80B1 : 4K18-Aug22
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Meiningen Konzession vom 20. Dezember 1855 (Gesetzsammlung Sachsen-Meiningen Jahrgang 1855 Seite 130), Sachsen-Weimar Konzession vom 21. Dezember 1855 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1856 Seite 36) und Sachsen-Coburg-Gotha Konzession vom 27. Dezember 1855 (Gesetzsammlung für Coburg-Gotha Jahrgang 1856 Seite 393) und Konzession vom 27. Dezember 1855 (Gesetzsammlung für Coburg-Gotha Jahrgang 1856 Seite 393) erhielt die Werra Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Eisenach - Bad Salzungen - Breitungen - Wernshausen - Schwallungen - Wasungen - Meiningen - Grimmenthal - Themar - Hildburghausen - Eisfeld - Coburg.Nach den Staatsverträgen zwischen Preußen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg vom 27. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 331), nach dem Preußischen Gesetz vom 6. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315) und nach dem Preußischen Erlaß vom 16. August 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 523) ist die Strecke am 1. Oktober 1895 in Preußisches Staatseigentum übergegangen.