Bau und StreckeneröffnungDer Bau der Strecke Deutz - Gießen erfolgte in mehreren Teilstrecken. Der Bahnhof Ehringshausen liegt am letzten 54,66 km langen Teilstück von Burbach (Kr. Siegen) über Haiger nach Gießen. 1860 begannen die Bauarbeiten im Bahnhof. Am 23. Januar 1862 eröffnete die Gesamtstrecke. Wie meistens baute die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) zunächst ein provisorisches Empfangsgebäude. In Ehringshausen gab es die Eisenerzgrube „Heinrichsegen“ schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Nach Eröffnung der Eisenbahnstrecke wurde das Eisenerz mit Pferdefuhrwerken zum Bahnhof transportiert. Ab 1884 gab es eine Dampf getriebene Seilbahnstrecke zum Bahnhof.
Das Empfangsgebäude Ehringshausen
Beim zweigleisigen Ausbau der Strecke 1870 entstand auch das doppelgeschossige Empfangsgebäude mit L-förmigen Grundriss als klassizistischer Putzbau. Das Gebäude wurde 1910 verändert und erhielt unter anderem einen einstöckigen Gaststättenanbau sowie einen Stellwerksraum. Der Bahnhof hatte einen Hausbahnsteig und einen aufgeschütteten Mittelbahnsteig zum zweiten Gleis.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder ÄnderungenDie 73 km lange Dillstrecke von Siegen-Weidenau nach Gießen wurde am 1. Dezember 1915 in Betrieb genommen. Sie gehört zum nördlichen Teil der Strecke Köln-Deutz - Gießen. Was hat sich verändert, was ist geblieben2012 wurden die Gleisanlagen erheblich reduziert und der Seitenbahnsteig angelegt. Ein Ausweichen der Züge im Bahnhof ist heute nicht mehr möglich.Das Empfangsgebäude ist weitgehend erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz.
Bilder Ehringshausen
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 12. Januar 1862 nach Ehringshausen. Also 27 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Ehringshausen hatte zu diesem Zeitpunkt 909 Einwohner (Ende 2017 waren es 9.411 Einwohner).
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Am 14. Mai 1908, 28. Mai 1913 und vom 26. März 1915 erhielt die Preußische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb der Dillstrecke von Siegen-Weidenau nach Gießen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr. 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr. 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr. 18 Seite 66)