EINE DOKUMENTATION
Panorama Eckartshausen-Ilshofen © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten

Bahnstation Eckartshausen-Ilshofen

Bau und Streckeneröffnung Im Jahr 1857 waren die Vermessungs- und Planungsarbeiten an der Strecke Schwäbisch Hall - Crailsheim abgeschlossen worden. Der Verlauf der Strecke stand fest. Der Baurat Carl Julius Abel sollte die Weiterbearbeitung des Streckenabschnitts übernehmen. Er stellte fest, dass eine Einbeziehung der Stadt Ilshofen und die Streckenausführung von der Regierung gewährt wurde. Die Bauarbeiten begannen am 8. August 1859 in Heilbronn. Der erste Streckenabschnitt Heilbronn - Schwäbisch Hall wurde am 2. August 1862 eröffnet. Der zweite und letzte Streckenabschnitt zwischen Schwäbisch Hall und Crailsheim wurde von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) am 10. Dezember 1867 und damit auch die 88,2 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet. Das Bahnhofsareal in Eckartshausen umfasste eine Fläche von 542 x 72 Metern. Es entstand ein Verwaltungsgebäude, ein Güterschuppen sowie eine Postremise.

Das Empfangsgebäude Eckartshausen-Ilshofen

Das traufenständige, zweistöckige, symmetrische Stationsgebäude aus Sandsteinquadern errichtet besaß ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) unter dem Satteldach. Auf der Ortseite dominierte ein Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit gereihten Fenstern. Gurtgesimse (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) trennten die Stockwerke und lockerten die Fassade auf. Zwei Zwerchhausrisalite (quer zum Dachfirst hochgeführter Dachaufbau) waren auf der Gleisseite ebenfalls symmetrisch angeordnet. Das Erdgeschoss verfügte über Rundbogenfenster und Türen, das Obergeschoss besaß Segmentbogenfenster und das Mezzanin Rechteckfenster. Diese Anordnung wurde von den Architekten oft benutzt, da die Form der Fenster die Rangordnung deutlich machen sollten. Im Erdgeschoss befanden sich die Wartesäle, eine Bahnhofsrestauration, Gepäck- und Fahrkartenschalter, ein Postzimmer sowie weiter Dienstraume. In den Obergeschossen waren Dienstwohungen entstanden. Dar Hausbahnsteig erhielt eine Teilüberdachung. Etwas entfernt war ein Fachwerkgüterschuppen mit Backsteinausfachung (Wandfüllung zwischen den tragenden Teilen z. B. Fachwerk) mit Seiten- und Kopframpe entstanden. Später wurde er um einen mit vertikalen Holzpanelen Anbau in Richtung EG erweitert. Durch die Anbindung an die Eisenbahn wuchs die örtliche Wirtschaft. So erhielt eine bäuerliche Genossenschaft einen Gleisanschluss zu ihrem Lagerhaus mit Siloanlage. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Zwischen 1887 und 1890 wurde die Strecke Heilbronn - Crailsheim zweigleisig ausgebaut. 1995/96 wurde die Strecke Crailsheim - Schwäbisch Hall-Hessental mit einer elektrischen Oberleitung versehen. 2016 begann nach langem Leerstand ein neuer Eigentümer mit der denkmalgerechten Sanierung des Stationsgebäudes. Die Arbeiten wurden 2018 abgeschlossen. Im Bahnhof wurde nach 2010 eine Dampflokomotive der Baureihe 80 von 1952 als Denkmal hinter dem Güterschuppen aufgestellt. 2021 wurde der nahe beschrankte Bahnübergang durch die Deutsche Bahn AG (DBAG) erneuert. 2022 folgte die Erneuerung der Bahnsteige. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde saniert und Steht unter Denkmalschutz. Es erhielt 2022 den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg des Schwäbischen Heimatbundes. Das Gebäude wird als Restaurant mit acht Ferienwohnungen genutzt.
Filmbild Eckartshausen-Ilshofen
Die Eisenbahn “kam” am 10. Dezember 1867 nach Eckartshausen. Also 32 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Eckartshausen hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 6.947 Einwohner). Eckartshausen ist seit 1971 ein Stadtteil von Ilshofen.
Bahnhof um 1901
Luftaufnahme
Bilder Eckartshausen
Bahnhof um 1901 Planung und Konzession 435,0 Heilbronn - Crailsheim Heilbronn Hbf Crailsheim PANORAMA