EINE DOKUMENTATION
Panorama Esslingen (Neckar) © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung 1835 wurden die Majore von Berger und Duttenhofer sowie der Generalmajor Staatsrat von Seeger mit den Vermessungsarbeiten (Nivellement) des Terrains beauftragt. Da es keinerlei Erfahrungen mit dem Eisenbahnbau gab, zogen sich diese Arbeiten hin. Zunächst hatte die Strecke von Ludwigsburg nach Esslingen höchste Priorität. Die Bauarbeiten begannen am 26. Juni 1844. Das Teilstück von Obertürkheim nach Esslingen wurde am 20. November 1845 fertiggestellt. Der Durchgangsbahnhof lag an der Eisenbahnstrecke, die von Stuttgart nach Ulm führte. Der württembergische König Wilhelm samt Hofstaat eröffnete am 26. November 1845 zunächst nur den Streckenabschnitt der sogenannten Zentralbahn zwischen Obertürkheim und Esslingen als Endstation von Ludwigsburg kommend. Es folgte der 9,05 Kilometer lange Abschnitt nach Plochingen am 14. Dezember 1846. Die 93,03 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 28. Juni 1850 in Betrieb. Das erste Verwaltungsgebäude (so wurde ein Stationsgebäude im Württemberg genannt) war ein provisorischer, einstöckiger und hölzerner Bau von 1845, der bis zum regulären Zugbetrieb von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) genutzt wurde. Später kam ein Wohnhaus für die Bahnbediensteten hinzu. Im Osten war eine Wagenremise entstanden.

Das Empfangsgebäude Esslingen (Neckar)

Das mehrgliedrige Stationsgebäude in Seitenlage vermutlich nach Plänen des Oberbaurats Karl Etzel im italienischen Renaissancestil 1882/83 aus Sandstein errichtet, war 33 Meter lang und 9,6 Meter breit. Es wurde 1883 eingeweiht und besaß einen markanten und zentralen Eingangsrisalit (Haupteingang ins Gebäude) mit beidseitig des Mitteltrakts flankierten zweistöckigen Pavillons. Der Eingang verfügte über einen dreibögigen Zugang in das Gebäude. Im Gebäude gab es eine Poststelle, Kasse und Gepäckschalter sowie Wartesäle für alle Wagenklassen. Ein Bahnhofsrestaurant ergänzte die Räumlichkeiten. Eine Lokremise mit Drehscheibe wurde errichtet. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Im Jahr 1846 wurde die Maschinenfabrik Esslingen gegründet, die im Wesentlichen die württembergische Lokomotivproduktion übernahm. In den nächsten 20 Jahren verließen 800 Lokomotiven die Werkshallen. Hier ließ auch Gottfried Daimler seinen Benzinmotor in eine Kutsche einbauen. Wesentliche Teile der Maschinenfabrik Esslingen ist in der Daimler AG aufgegangen. 1848 wurde die Eisenbahnwerkstatt mit seinen 60 Mitarbeitern von Cannstatt nach Esslingen verlegt. 1852 kam ein weiterer neunständiger Fachwerklokschuppen mit nördlich gelegener Drehscheibe hinzu. Die Ostbahn erhielt zwischen Cannstatt und Plochingen ein zweites Streckengleis. 1857 bauten die K.W.St E. die Werkstatt um. 1861 entstand eine vierte Remise mit drei Gleisen (46 Meter x 15 Meter). Am 12. Oktober 1862 war nach vierjähriger Bauzeit die „Filstalbahn“ zwischen Stuttgart Hbf und Ulm Hbf zweigleisig ausgebaut. Um 1883/84 wurde aufgrund der beengten Verhältnisse ein neuer, größerer Bahnhof geplant. Er wurde nach Westen verlegt und erhielt ein neues Stationsgebäude. Der Bahnhof besaß zehn Durchgangsgleise mit vier Inselbahnsteigen, die über einen Fußgängertunnel verbunden waren. Ein neuer Güterbahnhof mit mehreren Güterschuppen entstand.

Das zweite Empfangsgebäude

Das mehrgliedrige Stationsgebäude in Seitenlage, vermutlich nach Plänen des Oberbaurats Karl Etzel, wurde 1883 eingeweiht. Es besaß einen markanten und zentralen Eingangsrisalit (Haupteingang ins Gebäude) mit beidseitig des Mitteltrakts flankierten Pavillons. Der Eingang verfügte über einen dreibögigen Zugang zu den Bahnhofshallen. Er wurde direkt neben dem ersten Empfangsgebäude als repräsentativer Massivbau aus Sandstein errichtet, der im Wesentlichen bis heute erhalten geblieben ist. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1919 erhielt die Maschinenfabrik Esslingen zwei Stellwerke. 1924 wurden zwei Stellwerke in Betrieb genommen und 1969 abgerissen. 1931 baute die Deutsche Reichsbahn (DR) die Strecke nach Stuttgart viergleisig aus. 1933/36 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude, das um 2000 abgerissen wurde. Am 15. Mai 1939 erhielt der Bahnhof Eßlingen den Zusatz „Neckar“. Am 16. Oktober 1964 benannte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Bahnhof in Esslingen (Neckar) um. 1969 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerksgebäude in Betrieb. Es wurde 2006 stillgelegt. 2011 wurde der Güterbahnhof geschlossen. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Zustand von 1885 weitgehend erhalten geblieben.
Die Eisenbahn “kam” am 20. November 1845 nach Esslingen. Also zehn Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Esslingen hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 9.000 Einwohner (Ende 2022 waren es 94.941 Einwohner).
Bilder Eßlingen
Bahnhof von 1883
Luftaufnahme
Bahnhof von 1883 Filmbild Esslingen (Neckar) Filstalbahn Stuttgart Hbf Ulm Hbf

Bahnstation Esslingen (Neckar)

Esslinger Maschinenfabrik Planung und Konzession