EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Am 1. August 1845 wurde der 62,89 Kilometer lange Streckenabschnitt der „Rheintalbahn“ zwischen Offenburg und Freiburg (Breisgau) zunächst eingleisig von den Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) in Betrieb genommen. Die Station Emmendingen wurde bereits am 31. Juni 1845 eröffnet.

Das Empfangsgebäude Emmendingen

Das zweistöckige, fast quadratische „Hauptgebäude“ (Bezeichnung der Stationsgebäude bei der Bad. St. B.) mit Walmdach und Türmchen mit Uhr und Glocke auf Steinsockel nach Plänen von Friedrich Eisenlohr, wurde aus gehauenem rotem Sandstein im romantischen Stil errichtet. Es besaß ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt). Auf jeder Gebäudeseite waren drei Segmentbogenfenster und Türen verbaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie ein Treppenhaus zum Obergeschoss, wo sich die Wohnung des Stationsvorstehers befand. Ein separater, hölzerner Güterschuppen mit gußeisernen Dachkragträgern ergänzte die Bahnhochbauten im Süden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Im Sommer 1846 begann die Verlegung des zweiten Streckengleises zwischen Heidelberg und Freiburg. 1847 fuhr zum ersten Mal im „Sommerdienst“ ein Schnellzug zwischen Schliengen (bei Müllheim (Baden)) und Mannheim. Sie führten nur Wagen der ersten und zweiten Klasse und hielten nur die größeren Stationen an. Im Frühjahr 1848 konnte die Strecke sowie die Seitenbahn zwischen Appenweier nach Kehl zweigleisig befahren werden. 1851 wurden zwischen Mannheim und Haltigen (vor Basel) die „elektromagnetischen Telegraphenleitungen“ installiert. Sie dienten der Bahn als Kommunikationsmittel, dass für eine verbesserte Sicherheit und schnellere Informationsweitergabe genutzt werden konnte. Die 270,7 Kilometer lange Hauptstrecke zwischen Mannheim und Basel Bad Bahnhof wurde nach dem Umspuren der „Rheintalbahn“ auf Normalspur am 9. Dezember 1855 in Betrieb genommen. 1887 wurde das Uhrentürmchen entfernt.

Ausbau des Empfangsgebäude 1880

1880 erweiterte die Bad. St. B den Bahnhof und die Gleisanlage. Das Stationsgebäude wurde durch beidseitige zweistöckige Flügelbauten vergrößert. Ein Risaltit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) an der Gleisseite besaß ein schiefergedecktes Kragdach über dem Hausbahnsteig. Ein hölzernes Dienstgebäude, eine Wasserstation mit Fachwerkobergeschoss und davor ein Abtritts-Gebäude ergänzten die Bahnhochbauten. Die Gebäudekanten besaßen eine dekorativ getreppte Sandsteingliederung. Ein Dachfries (dekorativer Streifen mit wiederholten Mustern) schloss das Gebäude optisch ab. Bis auf die beiden Eingangstüren wurden alle Segmentbogenfenster durch Rechteckfenster ersetzt und teilweise gekoppelt (breite Fensteröffnung durch Stützen unterteilt). Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Der Bahnhof erhielt jeweils ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Der südöstliche Flügel des Empfangsgebäudes wurde 1944 bei einem Fliegerangriff zerstört und nach dem Krieg in neuzeitlicher Form neu errichtet. 1958 schloss die Deutsche Bundesbahn (DB) die Installation einer elektrischen Oberleitung im Abschnitt Offenburg - Freiburg ab. Im Juli 1971 nahm die DB die mechanischen Stellwerke aus dem Betrieb. Ein neuer Stellwerksanbau mit einem modernen Stellwerk entstand auf dem Hausbahnsteig. Die alten Stellwerksgebäude wurden abgerissen. Am 16. Mai 2014 wurden die Sanierungsarbeiten am Gebäude und an den Bahnsteigen nach 21 Monaten Bauzeit abgeschlossen. Dabei wurde die Gleisanlage auf das wesentliche zurückgebaut. Der Personentunnel zum überdachten Inselbahnsteig sowie der moderne Anbau von 1945 wurden erneuert. Im November 2020 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1971 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude besteht aus dem mittleren Bauwerk sowie dem nordwestlichen Anbau von 1880. Der einstöckige Anbau von 1945 passt allerdings nicht zum Stationsgebäude.
Filmbild Emmendingen Mannheim - Konstanz Mannheim Hbf Konstanz

Bahnstation Emmendingen

201,0 Planung und Konzession
Bilder Emmendingen
Bahnhof von 1845
Luftaufnahme
Bahnhof um 1880
Bahnhof von 1845 Bahnhof um 1880