Bau und StreckeneröffnungUm die „Badische Odenwaldbahn“ nicht über hessisches Gebiet bauen zu müssen, entschied sich dieGroßherzoglich Badische Staatseisenbahnen (BadStB) die Neckartalbahn nicht zum hessischen Neckarsteinach zu bauen. Erst durch einen Staatsvertrag zwischen Hessen und Baden vom 3. August 1875 konnten die Bauarbeiten an der „hessischen Odenwaldbahn“ über badisches Gebiet beginnen.Die Bauarbeiten an der eingleisigen hessischen Odenwaldbahn begannen im Sommer 1868. Sie wurde in mehreren Teilabschnitten in Betrieb genommen. Auf der 31 km langen Teilstrecke zwischen Erbach und Ebersbach, die zum Teil über badisches Gebiet führte, waren durch die Wasserscheide zwischen Main und Neckar und der Topografie bedingt, umfangreiche Kunstbauten erforderlich. Die Eröffnung ins hessische Erbach erfolgte am 27. Mai 1882. Damit wurde der Bahnhof zum Trennungsbahnhof.Erst mit Eröffnung der „Neckartalbahn“ am 24. Mai 1879 von Heidelberg kommend über Eberbach und weiter nach Bad Friedrichshall-Jagstfeld erhielt Eberbach seinen Bahnhof.
Das Empfangsgebäude Eberbach
Das lang gestreckte, symmetrische Stationsgebäude wurde 1879 in Betrieb genommen. Als Vorbild für den Bau diente der Bahnhof Lauda und Esslingen. Das auf H-förmigen Grundriss in Formen des Klassizismus errichtete Gebäude lag an der Stadtseite. Die zwei dreigeschossigen, kubischen Eckpavillons mit Walmdach waren durch einen eingeschossigen Galeriebau verbunden. Hier waren die Fahrkarten- und Gepäckschalter, die Bahnhofsgaststätte, das Postamt sowie die Wartesäle untergebracht. Alle drei Gebäudeteile verfügten über Mittelrisalite. Der Zugang zur Schalterhalle im Mittelbau war mit einem Portikus versehen. Die Linsen, Gesimse und Rahmen waren aus Gelbsandstein. Das Empfangsgebäude verfügte im Erdgeschoss über Rundbogenfenster und in den Obergeschossen Rechteckfenster, was für die Hochbauten der Gesamtstrecke charakteristisch war. Westlich des Stationsgebäudes waren beiderseits der Strecke Güterschuppen errichtet worden.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1908 begannen die Bauarbeiten zur Verlegung eines zweiten Streckengleises und die Installation der Stellwerke.•1970/1971 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn die Neckartalbahn.•Im September 2003 schloss man den Bahnhof an das S-Bahn-Netz an. Dabei wurde ein Personenübergang über die Gleise errichtet. Um Platz für Parkplätze zu erhalten, riss man die Güterschuppen ab. Ein neues, modernes Stellwerksgebäude wurde westlich des Empfangsgebäudes auf dem Hausbahnsteig errichtet.
Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist weitgehend im Urzustand erhalten geblieben.
Bahnhof von 1879
Luftaufnahme
Bilder Eberbach
Die Eisenbahn “kam” am 24. Mai 1879 nach Eberbach. Also 39 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Eberbach hatte zu diesem Zeitpunkt 4.000 Einwohner (Ende 2018 waren es 14.460 Einwohner).
Bahnstation Eberbach
Eberbach - Bf - REAE : 86C3 : SD38-Aug18
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 16. April 1870 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1870 Nr XXVII Seite 331) erhielten die Badische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Neckargemünd - Neckarsteinach-Eberbach nach Jagstfeld.Der Bau der Strecke von Neckargemünde-Neckarelz wurde durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Hessen vom 19, Frebruar 1874 und der Strecke Neckarelz-Jagstfeld durch den Staatsvertrag zwischen Baden und Württemberg vom 29. Dezember 1873 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1875 Nr XVIII Seite 220) geregelt.Durch Hessische Konzession vom 3. August 1875 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1876 Nr 40 Seite 451) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Erbach (Odenw) nach Bezirksgrenze - Eberbach.Wegen der Herstellung der Strecke ist der Staatsvertrag zwischen Hessen und Baden vom 19. Februar 1874 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1875 Nr 29 Seite 344) geschlossen.