EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die 30,07 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Kalscheuren über Liblar nach Euskirchen wurde am 1. Oktober 1875 von der Rheinische Eisenbahn - Gesellschaft (RhE) in Betrieb genommen. 1874 begannen die Bauarbeiten am Stationsgebäude von Liblar.

Das Empfangsgebäude Erftstadt

Mit Eröffnung der Strecke ging auch das mehrgliedrige Stationsgebäude in Seitenlage mit Satteldach in Betrieb, das zwischen 1913 und 1915 erhöht und vergrößert wurde. Das im Stil des Historismus errichtete Gebäude bestand aus einem zweistöckigen, giebelständigen Gebäudeteil, an dem ein traufenständiger Gebäudeteil angebaut wurde. In dessen Kehle war ein mehrstöckiger Treppenturm mit flachem Walmdach errichtet worden. Das Gebäude wurde von zwei giebelständigen, einstöckigen Anbauten abgeschlossen. Alle Gebäudeteile besaßen ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss). An Orts- und Gleisseite waren einstöckige Flachbauten angebaut worden. Das Gebäude besaß teilweise gereihte (mit einem Rahmen zusammengefasste) Rundbogenfenster und Türen. Im Bahnhof war eine Lokstation eingerichtet worden. Der Bahnhof besaß eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Die Gleisanlage wurden aufgrund der Braunkohlevorkommen und einer Brikettfabrik entsprechend großzügig ausgebaut. Die ersten Briketts wurden 1877 mit der Bahn abtransportiert. Am 26. Januar 1895 eröffnete die Firma Lenz & Co GmbH im Auftrag des Kreises Euskirchen eine Schmalspurstrecke von Liblar nach Euskirchen für den Transport von Zuckerrüben und Briketts. Der Personenverkehr begann am 1. März 1895. Am 1. März 1899 eröffnete die Bergheimer Kreisbahn eine Schmalspurstrecke von Liblar nach Mödrath, die 1904 durch den Bau einer dritten Schiene auch für Normalspurzüge befahren werden konnte. Die Gütergleise im Bahnhof wurden bis 1930 mehrfach erweitert. Der Güterbahnhof verfügte über 72 Gleise, die von sieben Stellwerken gesteuert wurden. 1938 erhielt der Bahnhof zwei zusätzliche Wassertürme. In den 1960er-Jahren verlor der Bahnhof an Bedeutung, da sich die Braunkohlevorräte zunehmend erschöpften. 1965 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Betrieb auf der Strecke Liblar - Mödrath und zwischen Liblar - Euskirchen ein. 1969 wurde im Zuge der Kommunalreform Liblar ein Stadtteil der neu gegründeten Stadt Erftstadt. 1981 ließ die DB das Empfangsgebäude von 1875 abreißen. Im September 2014 begann die Deutsche Bahn AG (DBAG) mit Bau des neuen Bahnhofs. Das zweite Empfangsgebäude Anstelle des alten Empfangsgebäudes eröffnete nach dreijähriger Bauzeit die Deutsche Bahn AG am 7. Dezember 2017 offiziell den heutigen Bahnhof. Dabei entstanden neue überdachte Bahnsteige, die durch einen Personentunnel von der parallelen Straße aus zugänglich waren. Auf der anderen Straßenseite war ein grauer Monolith, in der sich eine Fahrradstation befindet und mit großem Abstand ein ebenfalls grauer Verkaufspavillon errichtet worden. Was hat sich verändert, was ist geblieben Der neue Bahnhof als Kind seiner Zeit erfüllt die Anforderungen des Personenverkehrs, einen Güterverkehr gibt es nicht mehr. Aber die Zeitenwende hat schon begonnen.
Planung und Konzession Filmbild Erftstadt
Bahnhof von 1913
Luftaufnahme
Bilder Liblar
Bahnhof von 1913
Die Eisenbahn “kam” am 1. Oktober 1875 nach Liblar. Also 40 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Erftstadt hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2018 waren es 49.801 Einwohner). Liblar ist heute ein Ortsteil von Erftstadt.
Eifelstrecke Hürth-Kalscheuren Ehrang

Bahnstation Erftstadt